Imker werden

Um Imker zu werden bedarf es am Anfang ein wenig Theorie, um die Abläufe im Bienenvolk zu verstehen.

Vom Landesverband Westfälischer und Lippischer Imker e. V. werden jährlich Anfängerschulungen angeboten. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit ein Vereinsmitglied zu seinem Bienenstand zu begleiten um erste Erfahrungen am Stand zu sammeln.

Beute

Bei der Beschaffung Ihres ersten Bienenvolkes sind wir Ihnen gerne behilflich. 

Des Weiteren benötigt man noch eine Beute (so nennt man die Bienenwohnung) inklusive Rähmchen und Mittelwänden, einen Imkerschleier, einen Smoker, um die Bienen beim Öffnen der Beute zu beruhigen, einen Stockmeißel und einen Abkehrbesen zum Abfegen der Bienen von den Waben.

Unser verstorbener Kollege Günter Kopatzki hat ein Bienenjahr nachfolgend beschrieben.

Für einen Laien mag es sinnvoll erscheinen, erst im Frühjahr Kontakt aufzunehmen um dann das Bienenjahr von Anfang an mit zu erleben. Nun fällt für unsere Bienen, mit geringen witterungsbedingten Abweichungen, Silvester auf den 23. Juli. So gesehen würden Sie die vorgeburtlichen Einflüße auf das im Frühjahr sichtbar werdende Leben nicht kennen und hätten damit eine wesentliche Phase im Bienenjahr versäumt. Die Zeit bis zum nächsten Frühjahr können Sie schon nutzen und sich schrittweise mit der Materie vertraut machen. Ein Kasten voller Bienen, die nun mal alle einen Stachel haben, die Drohnen, welche so gefährlich brummen und dann setzt sich auch noch eine Biene auf den Handrücken – da kann man schon nervös werden.

Es sollte auch anders gehen:
Es steht ihnen zunächst ein Ablegerkasten mit einem kleinen Schwarm (inklusive einer Königin), nicht viel mehr als eine handvoll Bienen, zur Verfügung. Im Kasten befinden sich eine Futterwabe aus einem anderen Volk, drei Mittelwände, welche die Bienen selber ausbauen müßen und zwei Brutwaben. Die Brutflächen sind nicht groß. Sie müßen ja von den vorhandenen Bienen mit einen Temperatur von mindestens 35° C gewärmt werden können. Einiges an Wärme entsteht allerdings beim Umsetzen des eiweißreichen Futters durch die Larven selber.

Ende des Monats schlüpfen die ersten Jungbienen. Sie sind noch sehr unbeholfen aber sehen mit ihrem grauen Pelz putzig aus. Später verlieren sie diesen in den engen Wabengassen. Das Völkchen beginnt langsam zu wachsen. Es schlüpfen nun täglich mehr Bienen, doch die alten der ersten Stunde haben sich aufgearbeitet. Sie fliegen ab und kommen nicht zurück. Weil dann die Sammelbienen im August kaum noch etwas finden, kann und muß der Imker zunächst mit kleinen Futtergaben zu Hilfe kommen. Bis Ende August ist darüber hinaus höchstens zwei mal nach den Vorräten in den Waben und nach dem Brutbild zu sehen.

Ab jetzt entwickeln sich schon zum Teil die sogenannten Winterbienen. Diese tun nichts mehr, legen sich ein Eiweißpolster zu und sparen ihre Kräfte für das nächste Frühjahr. Also ist ein starkes Volk im Frühjahr kein Wunder, sondern entsteht druch gute Versorgung im Spätsommer.

Anfang September dürfte der Kasten zu eng werden. Die Waben werden in eine Normale Zarge über einem Boden umgehangen. Vier weitere Waben, evtl. solche mit etwas Brut aus starken Völkern kommen noch dazu. Bei solchen kleinen Eingriffen sollten Sie dabei sein – nach Möglichkeit aktiv werden. So entwickeln sich ihre Kenntnisse und ihr selbstvertrauen parallel zur wachsenden Volksstärke. Die Termine kann man ja abstimmen. Sie können aber natürlich auch alleine am Stand arbeiten. Sie betrachten das Völkchen als ihre Bienen und werden immer öfter einen Vorwand finden um nach ihnen zu sehen.

Nach der Einfütterung und der Behandlung gegen die Varroamilbe kommt dann erst einmal die Winterruhe. Wenn es dann aber auch bei uns einmal so richtig kalt wird und draußen der Wind jault, gehen ihre Gedanken zu den Bienen. In ihnen kommt die Frage auf, was diese in der Kälte machen werden. Werden sie im Frühling noch leben? Dann entseht diese eigenartige Spannung, als ob man auf eine schöne Begegnung wartet. Imkern heißt auch warten und hoffen aber auch im richtigen Augenblick kontrollierend eingreifen. Es wäre also schade, wenn Sie diese kleinen Erlebnisse um ein Jahr verschieben würden.

Selbstverständlich können Sie uns aber zu jeder Zeit kontaktieren!